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Unkräuter auf Wegen & Plätzen
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Inhalt: Lebensraum

Unkräuter auf befestigten Flächen sind Spezialisten in einer extremen Umwelt. Sie treten in vielfältigen Lebens- und Wuchsformen auf und sind tolerant gegen Schadstoffe, Tritt, Hitze und Trockenheit. Folglich unterscheiden sie sich auch in ihrer Schadwirkung.

Einige häufig vorkommende Unkräuter wie Blattmoose oder das Niederliegende Mastkraut schränken die Betriebssicherheit nur wenig ein. Andere Arten jedoch können durch ihr starkes Spross- und Wurzelwachstum die Trittsicherheit und Lebensdauer von Gehwegen beeinträchtigen. Hierzu zählen ausdauernde Gräser wie die Gemeine Quecke, Rispengras und Straußgras-Arten. Auch Löwenzahn, Weidenröschen und Distel-Arten verlangen hier eine größere Beachtung.

Unabhängig von ihrer Schadwirkung sind Unkräuter sehr oft auch aus ästhetischen Gründen unerwünscht. In jedem Fall sind Kenntnisse über die Biologie der Unkräuter unerlässlich, um sie gezielt und wirtschaftlich zu bekämpfen.

Historische Flächen bedeuten Pflegaufwand

Historische Flächen sehen gut aus, sind aber aufwändig in der Pflege

Befestigte Flächen im Freiland haben unterschiedliche Funktionen und folglich auch verschiedene Aufbauten und Oberflächen. Auch die Art und Intensität der Nutzung durch Fußgänger und Fahrzeuge ist abhängig von der Funktion der befestigten Fläche und ihrer Umgebung. Die hier vorrangig vorkommenden Pflanzen sind Arten der Trittvegetation. Sie können mechanische Störung entweder durch schnellen Wiederaustrieb tolerieren (z.B. wie beim Gemeinen Löwenzahn) oder sie weichen der Belastung durch ihre Wuchsform aus (z.B. beim Niederliegenden Mastkraut). Und es gibt Pflanzenarten, die in Pflasterritzen auflaufen, sich aber nur in wenig genutzten Randbereichen etablieren können (z.B. Kanadisches Berufkraut).

Fehlende Beanspruchung nährt Wachstum

Fehlt die Nutzung durch den Menschen, wachsen Unkräuter nahezu ungestört

Die Pflanzenarten auf befestigten, urbanen Flächen sind an besondere Lebensbedingungen angepasst: Zunächst sind sie tolerant gegenüber Tritt und ähnlichen mechanischen Belastungen, oder sie weichen durch ihre Wuchsform diesen Belastungen aus. Diese Pflanzen sind an extreme Witterungsbedingungen wie hohe Temperaturen oder Trockenphasen angepasst. Typisch für diese Standorte sind zudem teilweise hohe Salz- und Schadstoffgehalte. Pflanzen der Trittvegetation reagieren auf derartige widrige Bedingungen auf artspezifische Weise: Sie können beispielsweise ungünstige Lebensphasen durch Nährstoffeinlagerung in unterirdische Speicherorgane überdauern, wie z.B. der Gemeine Löwenzahn. Oder sie nutzen günstige Phasen durch extrem kurze Lebenszyklen; so kann das Einjährige Rispengras beispielsweise innerhalb von 6 Wochen neue Samen produzieren.

Zierpflanzen können auch anders

Auch Zierpflanzen wie Hornveilchen können in engen Fugen wachsen

In den milden Wintern ohne Vegetationsruhe wachsen auch mehr und mehr einjährige Pflanzenarten durchgehend weiter und bilden selbst im Winter Samen. Der Klimawandel verstärkt diesen Prozess.

Die Artenvielfalt auf Wegen und Plätzen in urbanen Gebieten ist trotz der ungünstigen Lebensbedingungen recht hoch: Insgesamt lassen sich mehr als 80 Pflanzenarten auf befestigten Flächen finden, wobei die nachfolgenden Pflanzen die häufigsten sind: Moose (Lebermoose), Niederliegendes Mastkraut, Gemeiner Löwenzahn, Einjähriges Rispengras, Breit-Wegerich, Vogel-Knöterich, Kanadisches Berufkraut, Weg-Rauke, Quendel-Sandkraut, Gemeiner Beifuß.

Trittvegetation wächst über sich hinaus

Pflanzen aus der Gruppe der Trittvegetation sind Überlebenskünstler

Weitere zweikeimblättrige Pflanzenarten sind:

Kleines Liebesgras, Portulak, Schutt-Kresse, Frühlings-Hungerblümchen, Hornkraut, Dreifinger-Steinbrech und Schmalblättriges Kreuzkraut. Auch andere Gräser treten noch auf wie z.B. Mäusegerste, Finger-und Borstenhirse-Arten sowie, Weidelgras-, Schwingel- und Straußgras-Arten. An Häfen, Gleisanlagen und anderen verkehrseichen Umschlagplätzen sind außerdem Neophyten zu finden, von denen einige sich in deutschen Städten stark ausgebreitet haben (Japan- und Staudenknöterich, Goldrute, Ölweide u.v.m.). Schließlich treten in Städten zunehmend verwilderte Zierpflanzen auf wie Glockenblume, Felsen-Steinkraut oder die Blauminze.