Zum Inhalt springen
Zur Hauptnavigation springen
Gehe zur Startseite des Unkräuter auf Wegen & Plätzen.
Suche öffnen
Gehe zur Startseite des Unkräuter auf Wegen & Plätzen.
Unkräuter auf Wegen & Plätzen
Suche öffnen

Inhalt: Varianten für thermische Unkrautbekämpfung

Heißschaum

Heißschaum bringt mehr Hitze an die Pflanzen als Heißwasser

Wasser wird auf einen Temperaturbereich von 96-98 °C erhitzt und in Kombination mit einem Schaum auf die Flächen bzw. Pflanzen aufgetragen. Der Schaum dient als Isolierschicht, so dass höhere Temperaturen länger auf die Pflanze einwirken als die alleinige Heißwasserbehandlung.

Bei den meisten Heißwasser-Heißschaum-Geräten kann der Schaum wahlweise hinzu geschaltet werden. Zur Schaumbildung ist ein sehr geringer Zusatz bestimmter Pflanzenextrakte erforderlich, wobei Schaumproduktion und –überwachung automatisch erfolgen. Die meisten Geräte überprüfen auch laufend die Temperatur, die weitgehend konstant im o.g. Temperaturbereich gehalten werden muss.

Heißschaumverfahren sind zur Zeit nur mit handgeführten trag- oder fahrbaren Lanzen von maximal 80 cm Breite einzusetzen. Die Flächenleistung ist daher mit 200-400 m² je Stunde je nach Verunkrautung sehr gering, so dass Heißschaum für kleinere Flächen mit teilweise starker Verunkrautung und baulichen Hindernissen zu empfehlen sind.

Heißwasser

Mit Heißwasser müssen die Pflanzen ausreichend benetzt werden

Heißwasserverfahren arbeiten mit Temperaturen um 100 °C, so dass es sich hierbei meist um Heißwasser-Heißdampf-Gemische handelt. Der heißere Dampf gelangt jedoch aufgrund der starken Wärmströmung nur in geringem Maße an die Pflanzen – wirksam ist folglich fast nur das heiße Wasser. Aufgrund der oben beschriebenen günstigen physikalischen Kenndaten überträgt Heißwasser mehr als das 20-fache an Energie im Vergleich zu Heißluft oder Heißdampf.

Fahrgeschwindigkeiten von über 4 km/h sind unrealistisch, aber je nach Geräte-Ausstattung erscheinen Flächenleistungen von 5.000 m² pro Stunde möglich. Die Angaben von Herstellern sind grundsätzlich kritisch zu prüfen. Schadsymptome an Pflanzen durch Heißwasser sind unmittelbar nach Behandlung sichtbar: Die Pflanzen werden meist dunkel, und das Blattgewebe erschlafft sofort. Leider lassen diese visuell leicht erkennbaren Symptome keine Rückschlüsse auf den Wirkungsgrad zu.

Heißluft

Heißluft benötigt keine langen Rüst- und Vorlaufzeiten

Bei Heißluftgeräten werden Temperaturen von 400-800 °C erreicht und mit einem permanenten Luftstrom an die Unkräuter geführt. Die ungünstigen physikalischen Eigenschaften des Mediums Luft wie die geringe Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität erklären die geringen Wirkungsgrade, die oft in Praxisversuchen gefunden wurden. Der Energiebedarf, bezogen auf den Gasausstoß je Stunde, ist jedoch vergleichsweise gering. Ein ausreichender Bekämpfungserfolg lässt sich daher ggf. durch häufigere Anwendungen im Jahr kompensieren.

Die von einigen Herstellern empfohlenen Fahrgeschwindigkeiten von 6-7 km/h sind nach eigenen Freilandversuchen deutlich zu hoch.

Bei Testfahrten mit 4 km/h wurden im JKI nur noch Temperaturen von 40 °C auf der Zielfläche gemessen, so dass unbedingt nicht schneller als 2 km/h gefahren werden sollte.

Infrarot

Infrarot: besonders heiß, aber nicht zwangsläufig wirksamer als Heißwasser

Bei Infrarotverfahren werden Edelstahlgitter oder Keramikflächen von oben mit Gasbrennern auf ca. 1.000 °C erhitzt. Die im Vergleich zu Heißwasser und Heißschaum deutlich höheren Temperaturen gelangen durch Strahlungswärme an die Unkräuter. Für unebene Oberflächen aus Schotter oder Kies, mit stärkeren Gefälle, ergeben sich dadurch Vorteile bei der Unkrautbekämpfung.

Neben überwiegend handgeführter Technik gibt es Infrarotgeräte auch für Kommunalfahrzeuge oder für Kleinschlepper, mit denen sich Flächenleistungen von ca. 3.000 m² je Stunde erreichen lassen (bei einer Arbeitsbreite von 130 cm und Fahrgeschwindigkeit von 3 km/h.) Der Behandlungsaufwand auf größeren Flächen ist daher vergleichsweise hoch.
Vorteilhaft ist die hohe Wirksamkeit der Einzelmaßnahme, so dass zumindest bei geringer Ausgangsverunkrautung weniger Behandlungen im Jahr notwendig sind.

abflämmen

Abflämmgeräte gibt es in vielen Größen und Antriebsarten

Abflammgeräte arbeiten mit der offenen Gasflamme und erreichen Temperaturen von bis zu 500 °C innerhalb des Verbrennungsraums. Grundsätzlich reichen diese Temperaturen für eine gute Wirkung zumindest gegen einjährige Unkrautarten aus. Allerdings sind Abflammgeräte in jüngster Zeit kaum optimiert worden, so dass Arbeitsbreiten und folglich Flächenleistungen von handgeführten Geräten sehr gering sind.

Die Firma Reinert bietet Anbaugeräte mit Arbeitsbreiten von 50 cm bis 200 cm für den Frontanbau an Kleinschleppern an.

Fahrgeschwindigkeiten von mehr als 3 km/h sind nur bei sehr geringer Verunkrautung möglich. werden sollte.