Zunächst stellte sich das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) vor: Die Stiftung dient als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Sie wird sowohl von staatlichen Institutionen als auch von Obstproduzenten und -vermarktern getragen. Das KOB und weitere Regionalkoordinationen betreuen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von drei Fachinstituten des Julius Kühn-Instituts (JKI) das FUBIOO-Projekt. Die Gäste des JKI besichtigten einen Teil der Versuchsflächen des KOB, die sich über 52 Hektar erstrecken. Außerdem wurden den JKI-Mitarbeitenden die Lagerhallen und die Obstsortiermaschine des KOB vorgeführt. Ähnliche Anlagen haben auch einige der Modellbetriebe im Projekt.
Inhalt: Die FUBIOO-Region Süd stellt sich den JKI-Mitarbeitenden vor
Anschließend zeigte Marco Forster, Koordinator der FUBIOO-Region Süd, den Gästen vom JKI die Modellflächen des Projekts. Diese verteilen sich auf vier verschiedene Betriebe rund um Ravensburg. Eine davon bietet sogar einen schönen Blick auf den Bodensee und die dahinterliegenden See-Alpen. Das FUBIOO-Team tauschte sich aus, wie die Flächen für das Projekt zu kartieren sind und wie die Daten zu verschiedenen ökologischen Strukturen erhoben werden.
In der Region Süd steht der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia) im Fokus des FUBIOO-Projekts. Ein Nützling, der eingesetzt wird, um Blutläuse (Eriosoma lanigerum) in Apfelanlagen zu bekämpfen. Spezielle Behausungen in den Obstanlagen sollen dafür sorgen, dass sich das nachtaktive Insekt tagsüber verstecken kann und dadurch seltener Schutz in den Stielgruben der Äpfel sucht. So können die Betriebe die hilfreichen Eigenschaften des Ohrwurms nutzen und gleichzeitig Verschmutzungen durch Ohrwurmkot vermeiden.
FUBIOO ist ein Modellprojekt mit dem Ziel, die funktionelle Biodiversität im Obstbau zu fördern und ausgewählte Maßnahmen direkt in der obstbaulichen Praxis umzusetzen. Naturnahe Aufwertungen in Obstbaubetrieben sollen die Ansiedlung von Nützlingen begünstigen, um Schädlinge gezielt und nachhaltig zu regulieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
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