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Inhalt: Pflanzenschutz im Obstbau

Die Erhaltung gesunder Obstbäume und die Produktion von qualitativ hochwertigem Obst ist in der Praxis hinsichtlich den Einflüssen des Wetters und Klimas, den züchterischen Eigenschaften der Sorten (Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und physikalischen Einflüssen) und dem Auftreten von Schaderregern eine Herausforderung. Zur Regulierung von Schadinsekten können im Obstbau verschiedene Verfahren angewendet werden, um einem Befall präventiv oder kurativ entgegenzutreten. Dabei werden in der Praxis zwei zeitgemäße Anbauverfahren angewendet:

Integrierte Produktion

Der Integrierte Pflanzenschutz (IPS) ist als eine Kombination von Maßnahmen zu verstehen, bei denen vorbeugende und „nichtchemische“ Vorgehensweisen bevorzugt zum Einsatz kommen sollen. Die Möglichkeit der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln besteht, steht aber am Ende der Maßnahmenkette. Dadurch soll sichergestellt werden, dass lediglich ein nötiges Mindestmaß an Pflanzenschutzmitteln ausgebracht wird und dadurch Umwelt und Nützlinge geschont werden: So viel wie nötig, so wenig wie möglich! Für den Einsatz der Pflanzenschutzmittel ist der Bekämpfungsrichtwert (Schwellenwert) zu berücksichtigen. Dieser ist per Definition die Befallsstärke eines Schaderregers, bei der die Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen dem möglichen Ertragsausfall bei Nicht-Bekämpfung entsprechen. Dadurch wird der wirtschaftliche Aspekt in der Maßnahmenkette berücksichtigt.

Ökologische Produktion

Die allgemeinen Grundsätze des Integrierten Pflanzenschutzes gelten auch im Pflanzenschutz des Ökologischen Landbaus. Darüber hinaus wird im Ökologischen Landbau auf bestimmte Maßnahmen und Mittel verzichtet. Die maßgebenden Unterschiede zum Integrierten Pflanzenschutz sind dabei

  • Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel zur Schädlingsregulierung
  • Verzicht auf Kunstdünger
  • Verzicht auf Herbizideinsatz bei der Unkrautbekämpfung
  • Abstimmung von Fruchtfolge, Düngung, Bodenbearbeitung oder Sortenwahl
  • Verstärkte Förderung natürlicher Regulierungsprozesse und Senkung des Schadrisikos durch Nützlinge

Die Vorschriften der einzelnen Öko-Anbauverbände können sich dabei unterscheiden und sind deren Statuten zu entnehmen.

Ein grundlegender Maßnahmenbaustein sowohl für den Integrierten Pflanzenschutz als auch für den Pflanzenschutz im Ökologischen Landbau ist die Förderung natürlich vorkommender Nützlinge. Das Vorhaben FUBIOO zielt somit auf die praxisgerechte Optimierung dieses Bausteins ab, der für beide Anbausysteme gleichermaßen wichtig ist.

Informationsquellen/Referenzen

BMEL/NAP, Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz in der Praxis“, (2021)

BMEL/BZL, Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz“, (2018), 7. Auflage
               
BLE/BZL, Broschüre „Nützlinge in Feld und Flur“. (2023), 4. Auflage
               
Klein, Tischner, Grabler, „Sachkundenachweis Pflanzenschutz“, 18. aktualisierte Auflage, Verlag Eugen Ulmer