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Inhalt: Projekttreffen FUBIOO

Eine Wissenschaft für sich: Insekten bestimmen und zählen

Beim Projekttreffen im Januar am Julius Kühn-Institut (JKI) in Dossenheim (Baden-Württemberg) diskutierte das FUBIOO-Team über die Maßnahmen zur Stärkung der funktionellen Biodiversität, die 2025 im Projekt durchgeführt werden sollen. Diese ausgewählten Maßnahmen und die dafür angewandten Methoden wurden angepasst und vereinheitlicht, um die Projektergebnisse möglichst vergleichbar zu halten – trotz der natürlich gegebenen Unterschiede zwischen den Modellregionen. Auf Grundlage der Gespräche erstellt das Team nun vor Beginn der Kernobstsaison einen Maßnahmenkatalog.


Ein wichtiger Diskussionspunkt des dreitägigen Treffens war die Art der Probenahme von Schadinsekten und deren Gegenspielern in den Modellbetrieben des Projekts. Die an mehreren Terminen während der Sommersaison durchgeführten Kescherfänge und Klopfproben ergeben sehr umfangreiche Insektenfänge. Im darauffolgenden Winter werten die Regionalkoordinatorinnen und –koordinatoren diese Insektenproben dann aus. Konkret bedeutet das: Insekten zählen und Arten identifizieren. In einer Probe kann die Zahl der Insekten im zwei- bis dreistelligen Bereich liegen. Viele Insekten sind so klein, dass sie nur unter dem Mikroskop auf Artniveau bestimmt werden können. Die Regionalkoordinatorinnen und –koordinatoren sitzen also häufig mehrere Stunden an einer Probe.

Diese zeitintensive Arbeit ist jedoch sehr wichtig, um herauszufinden, ob und wie die FUBIOO-Maßnahmen in den Modellbetrieben Wirkung zeigen. Im besten Fall finden die Regionalkoordinatorinnen und –koordinatoren in den Proben viele nützliche Insekten und wenige Schädlinge. Ist der Schädlingsdruck zu bestimmten Terminen während der Reifezeiten des Kernobstes jedoch hoch, werden in den Proben viele Schadinsekten gefunden. Die Insektenproben können außerdem einen Hinweis darauf geben, wie sich die Nützlinge verhalten: Bleiben sie in der Nähe der Blühstreifen am Rand oder siedeln sie auch auf Bäume über, die mitten in der Obstanlage stehen?
 

Beim Projekttreffen entschied das FUBIOO-Team daher, dass der Umfang und die Detailgenauigkeit der Auswertung dieser Insektenproben in den Modellbetrieben reduziert werden müssen, um den Projektzeitplan einhalten zu können. Doch ein ausgeklügeltes und an den Zeitrahmen angepasstes System der Probennahme soll dafür sorgen, dass das Projektteam weiterhin auf Grundlage der Proben die erforderlichen Aussagen über die Wirkung der FUBIOO-Maßnahmen treffen kann.

Neben den inhaltlichen Diskussionen konnten die Projektbeteiligten aus anderen Regionen Deutschlands den Aufenthalt auch nutzen, um den JKI-Standort Dossenheim kennenzulernen. Ein Rundgang durch die Versuchsfelder regte den Austausch über dort bearbeitete themenverwandte Projekte an. Außerdem zeigten die Dossenheimer dem restlichen FUBIOO-Team wie vor Ort Insektenproben im Kühlraum gelagert und codiert werden.

FUBIOO ist ein Modellprojekt mit dem Ziel, die funktionelle Biodiversität im Obstbau zu fördern und ausgewählte Maßnahmen direkt in der obstbaulichen Praxis umzusetzen. Naturnahe Aufwertungen in Obstbaubetrieben sollen die Ansiedlung von Nützlingen begünstigen, um Schädlinge gezielt und nachhaltig zu regulieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

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