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Pflanzenöle
Fenchelöl
Stammpflanze
Fenchel (Foeniculum vulgare)
Synonyme
Bitterfenchel bzw. Süß- oder Gewürzfenchel
Herkunft
Fenchel ist ursprünglich im Mittelmeergebiet beheimatet. Heute wird er in Europa, Asien, Teilen Afrikas und Südamerikas angebaut. Importe aus China, Ägypten, Bulgarien, Ungarn und Rumänien.
Inhaltsstoffe
Hauptbestandteil des etherischen Öls ist trans-Anethol (50-70%), weiterhin Fenchon und Estragol (WICHTL, 1997).
Verwendung
Medizin: Fenchelsirup, Fenchelhonig, bei Magen-Darm-Beschwerden, Katarrhe der oberen Luftwege, Teeaufgüsse
In der Schweiz sind zwei Präparate gegen Echten Mehltau und Rostpilze mit dem Wirkstoff Fenchelöl zugelassen (Hilfsstoffliste für den Biologischen Landbau, 1998):
Natura Kontrapilz
Pandorra
Wirkung
Das Mittel OIKOMB (Kräuterkiesel und Fenchelöl) zeigte eine gute Wirkung gegen den Amerikanischen Stachelbeermehltau an Schwarzen Johannisbeeren, sollte jedoch nicht während der Blüte eingesetzt werden, weil es die Gefahr der Verrieselung der Früchte erhöht (BOOS & STRAUB, 1997).
Zubereitungen
Durch Wasserdampfdestillation aus Foeniculum vulgare.
Kienöl
Stammpflanze
Bergkiefer: Pinus mugo Turra, Pinus mugo var. pumilo (Haenke), Gemeine Kiefer (Wald-Kiefer): Pinus sylvestris
Synonyme
Schweizer Bergkiefer Öl (P. mugo)
Herkunft
Bergkiefern kommen in Zentral- und Südeuropa vor. Die Gemeine Kiefer ist weit verbreitet in Eurasien und wird im Osten der USA kultiviert. Das Öl, welches aus Bergkiefern gewonnen wird, stammt hauptsächlich aus Österreich und Italien. Pinus sylvestris – Öl kommt aus Österreich, Russland und Skandinavien (LEUNG & FOSTER, 1996).
Inhaltsstoffe
Monoterpene, besonders a-Pinen u. Limonen (siehe auch Kümmelöl), Ester, Aldehyde und Alkohole.
Verwendung
Kiefernnadelöl wird als Heilmittel gegen Rheuma und Gicht, zum Inhalieren oder als Badezusatz verwendet (LOHMANN, 1992).
Wirkung
In den USA wird seit über 20 Jahren ein Kiefernöl-Produkt (NU-Film-17) zur Persistenzverbesserung von organischen Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Dieses Produkt wirkt als UV-Schutz bei der Anwendung von Granuloseviren, die durch UV-Licht inaktiviert werden (ANDERMATT, 1991).
Zubereitungen
Durch Wasserdampfdestillation aus den Nadeln.
Kümmelöl
Stammpflanze
Kümmel (Carum carvi)
Synonyme
Gewöhnlicher Kümmel, Wiesenkümmel, Feldkümmel, Echter Kümmel, Brotkümmel, Karbensamen, Kümmich, Mattenkümmel
Herkunft
In Eurasien beheimatet; die Droge wird vor allem in Polen, Holland, Deutschland und Ägypten angebaut. Meist erfolgt die Ernte vor der Vollreife der Früchte, da hier der Gehalt an etherischem Öl am höchsten ist.
Inhaltsstoffe
Hauptinhaltsstoffe und im wesentlichen für den typischen Geruch und Geschmack verantwortlich sind (+)-Carvon (50-60%) und (+)-Limonen (30-45%). Beide Komponenten machen etwa 95% des Öls aus (FUGMANN, 1997).
Verwendung
Für Kümmelöl ist eine beträchtliche fungizide Wirkung festgestellt worden. Kümmel wird wegen der spasmolytischen und antimikrobiellen Wirkung in verschiedener Form in der Medizin eingesetzt. Gewürz, Geschmackskorrigiens, Verbesserung der Verträglichkeit blähungsfördernder Speisen (WICHTL, 1997).
Wirkung
Kümmelöl zeigt eine Wirkung auf das Wachstum von Erwinia carotovora, Verursacher der Nassfäule bei Kartoffeln (KREBS & JÄGGI, 1999).
Zubereitungen
Wird durch Wasserdampfdestillation aus Kümmel gewonnen.
Pfefferminzöl
Stammpflanze
Mentha piperita (Echtes Pfefferminzöl), Mentha arvensis var. piperascens (Mentha-arvensis-Öl)
Synonyme
Katzenkraut, Mutterkraut, Schmecker, Prominzen
Herkunft
Hauptproduzent für Echtes Pfefferminzöl sind die USA, wo derzeit vor allem in den Staaten Washington, Oregon und Idaho jhrl. Mehr als 3000 t Öl erzeugt werden. Mentha-arvensis-Öl stammt von einer Kulturform der Ackerminze, Hauptproduzenten sind China und Indien (FUGMANN, 1997).
Inhaltsstoffe
Hauptbestandteil ist Menthol.
Verwendung
Zum Aromatisieren von Süßwaren, Kaugummi, Mundpflegeproduktion, in der Medizin unter anderem in Einreibemitteln und Bronchologica (FUGMANN, 1997).
Wirkung
Pfefferminzöl zeigt eine sehr gute Wirkung auf das Wachstum von Erwinia carotovora, Verursacher der Nassfäule bei Kartoffeln (KREBS & JÄGGI, 1999).
Zubereitungen
Durch Wasserdampfdestillation aus dem blühenden Pfefferminzkraut.
Rapsöl
Stammpflanze
Raps (Brassica napus ssp. napus)
Synonyme
Rüböl
Herkunft
Rapsöl wird aus den Samen von Raps oder Rübsen (B. rapa (B. campestris) subsp. oleifera, Kreuzblütler) gewonnen. Raps ist eine Kulturpflanze zur Gewinnung von Speiseöl und Bienenfutterpflanze. Raps wird auf nährstoff- und basenreichen sandigen oder reinen Lehmböden mit guter Wasserkapazität angebaut. Er nimmt ca. 1% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ein (Schleswig-Holstein 7,5%) (HOFMEISTER & GARVE, 1986).
Inhaltsstoffe
Rapssaat enthält ca. 40-50% Öl u. ca. 30% Eiweiß (FUGMANN, 1997). Behensäure (wachsartiger Feststoff), Bestandteil fast aller in der Natur vorkommenden Fette.
Verwendung
Speiseöl, Salatöl, partiell gehärtet als Margarine, Brat- und Backfett; geringe Anteile für technische Zwecke und Grundstoff für die Oleochemie; Fettsäuremethylester aus Rapsöl als "Biodiesel".
Insektizid: Obstbau: Grosse Obstbaumschildlaus, Teilwirkung bei Blattläusen, Roter Spinne, Birnenpockenmilbe, Frostspanner; Zierpflanzen: Napfschildläuse, Blattläuse, Frostspanner, Spinnmilben.
Anwendung entsprechend
EG-Verordnung 889/2008
Wirkung
Bei Versuchen zur Bekämpfung der Apfelrostmilbe erzielte Rapsöl einen Wirkungsgrad von 90% (HARZER, 1992).
Wirkung auf Nützlinge
Telmion:
nichtbienengefährlich, nichtschädigend für Raubmilben der Art Typhlodromus pyri, nichtschädigend für Laufkäfer der Art Poecilus cupreus, nichtschädigend für Florfliegen der Art Chrysoperla carnea
SCHÄDLINGSFREI NATUREN AF:
nichtbienengefährlich, nichtschädigend für Raubmilben der Art Typhlodromus pyri, nichtschädigend für Laufkäfer der Art Poecilus cupreus, nichtschädigend für Marienkäfer der Art Coccinella septempunctata, nichtschädigend für Erzwespen der Art Trichogramma cacoeciae, schädigend für Florfliegen der Art Chrysoperla carnea