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Inhalt: Terrestrische Biomasseschätzung und Vitalitätsanalyse von Stadtbäumen
Bäume sind zentraler Bestandteil von urbanen grünen Infrastrukturen. Im Vergleich zu Bäumen im Wald wachsen sie unter heterogenen, anthropogen geprägten Umweltbedingungen (z. B. ist der Wurzelraum und der Kronenbereich limitiert und es werden regelmäßige Schnittmaßnahmen durchgeführt). Um die Kohlenstoffsequestrierung durch Bäume abschätzen zu können, wird die Entwicklung der Biomasse der Bäume mit Hilfe von allometrischen Gleichungen ermittelt, welche auf dem engen Verhältnis zwischen Stammdurchmesser und Baumvolumen basieren. Diese Gleichungen basieren in der Regel auf Untersuchungen aus dem Forst. Gerade im Bereich der urbanen Kohlenstoffsequestrieung in Bäumen bestehen erhebliche Datenlücken und Laserscanning kann hier zu einer genaueren Einschätzung beitragen. Daher werden ausgewählte Bäume mit einem terrestrischen Laserscanner vermessen und die Biomasse kalkuliert.
Die Baum-Biomasse kann langfristig nur gebildet und erhalten werden, wenn die Bäume vital sind. Daher wird zusätzlich die Vitalität der Bäume erforscht. Dies geschieht durch die Auswertungen des Baumkatasters und visuelle Baumkontrollen. Bei visuellen Baumkontrollen werden unter anderem das Verzweigungsbild, die Kronenstruktur und der Zustand der Belaubung eingestuft. Diese visuellen Baumkontrollen können jedoch nur Schadsymptome bewerten, die bereits zu einer visuell erfassbaren Beeinträchtigung geführt haben. Durch abiotische und biotische Stressfaktoren (z. B. Wassermangel, Hitzestress und Krankheitsbefall) wird unter anderem die Photosynthese der Blätter beeinträchtigt und kann durch die Messung der Chlorophyllfluoreszenz- und Chlorophyllgehalt einem Blatt ermittelt werden. An ausgewählten Bäumen wird der Einsatz des Arborcheck-Photosynthesemessgeräts zur Erfassung früher Stresssymptome getestet und der Einsatz für Baumkontrolleur*innen evaluiert.