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Kupfer als Pflanzenschutzmittel
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Inhalt: Hopfen

Die ausgewählten Ergebnisse stellen eine Zusammenfassung aus folgender Publikation dar:

Methode:

In den Monaten April und Mai des Jahres 2010 wurden die Bodenkupfergehalte von 13 Hopfenlagen deutscher Anbaugebiete, davon 9 konventionell und 4 ökologisch wirtschaftende Hopfenbetriebe, untersucht (Abb. 1.).

Je Betrieb wurde jeweils mindestens eine Prüffläche, eine Referenzfläche und eine Kontrollfläche beprobt. Dabei ist die Prüffläche eine seit längerem in Nutzung stehende Hopfenfläche. Die Referenzfläche oder auch positive Kontrolle ist eine aus der Bewirtschaftung genommene Fläche (Hopfenbrache). Eine bisher nicht hopfenbaulich genutzte Fläche ist die Kontrollfläche (neg. Kontrolle).

Insgesamt wurden 22 Prüf-, 12 Referenz- und 16 Kontrollflächen auf die Gesamt- und bioverfügbaren Kupfergehalte sowie bodenkundliche Basisparameter (Korngröße, pH–Wert, org. Substanz, C/N-Verhältnis) untersucht. Die Bodenproben wurden für die Horizonte 0-5 cm, 0-20 cm und 5-20 cm entnommen.

Ergebnisse:

Für die Belastungserhebung wurden ausschließlich Praxisbetriebe beprobt, um so auf der Grundlage von realen Gegebenheiten, eine aktuelle Zustandserhebung für die deutschen Hopfenbaugebiete auf der Basis des Verbleibs von Kupfer (Gesamtgehalte) zu erstellen.

Die Untersuchung ergab, dass die Belastungssituation in den einzelnen Anbaugebieten unterschiedlich hoch ist. Die in Nutzung stehenden Hopfenflächen sind ein echter Gradmesser für die Belastungsverteilung. In die Cu-Bodengesamtgehalte gehen der Zeitraum des Cu-Eintrags durch Peronospora-Behandlungen, die aktuelle Bewirtschaftungsweise und Kulturführung sowie Bodenverschiebungen (Flurbereinigungen und Flurneuordnungen) ein.

Kupfer kann im Boden nicht abgebaut werden und reichert sich an, wenn die jährlich aufgebrachte Kupfermenge den jahresdurchschnittlichen Entzug über die Ernte übersteigt. Die Anreicherung von Kupfer auf Hopfenbauflächen steht in Abhängigkeit von der Nutzungsdauer (Abb. 2).

Bei Anwendung von Kupferpräparaten in den 60er Jahren (30fachen Aufwandmenge im Vergleich zur Gegenwart) und ihres Verbleibs auf der Zielfläche wäre jedoch heute mit deutlich höheren Cu-Gesamtgehalten zu rechnen (Abb. 2). Die Abhängigkeit der Nutzungsdauer der beprobten Hopfenprüfflächen müsste sich in einem exponentiellen Anstieg der Kupfer-Bodengehalte dokumentieren. Es zeigen sich jedoch im mittleren (10–50 Jahre) und oberen Bereich (50 – >100 Jahre) Abweichungen von der Ideallinie. Da in den meisten Lagen Bodenbearbeitung (Grubbern) zwischen den Hopfenreihen stattfindet, ist dieser Befund zunächst nur unter der Annahme erklärbar, dass in verschiedenen Hopfenlagen die bei der Ernte als Abfall entstehenden Hopfenrebenhäcksel besonders in der Vergangenheit auf benachbarte Flächen (z.B. Hopfenbrachen) ausgebracht wurden.

Das Bundesland mit den durchschnittlich höchsten Bodengehalten ist Bayern gefolgt von den Anbauregionen des Elbe-Saalegebietes und am Schluss Baden-Württemberg. Für die Gesamtheit der Flächen gilt, dass 75 % der in Nutzung stehenden Hopfenflächen und 73 % der Hopfenbrachen in einem Bereich von 0-150 mg Cu/kg TM Boden liegen (Abb. 3).

Ein Vergleich der relativen Häufigkeitsverteilung analysierter Gesamtgehalte zwischen Hopfenflächen und Brachen zeigt, dass im Belastungsbereich 0–300 mg Cu/kg TM Boden vergleichbare Gehalte nachgewiesen wurden. Höhere Gesamtgehalte (Belastungsbereich 450-700 mg Cu/kg TM Boden) wurden ausschließlich bei Hopfenbrachen nachgewiesen, deren historische Bewirtschaftungsgeschichte entsprechend den vorliegenden Datenblättern vor mehr als 100 Jahren begann und die seit Jahrzehnten einer hopfenbaulichen Nutzung entzogen sind.