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Kupfer als Pflanzenschutzmittel
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Inhalt: Weinbau

Die ausgewählten Ergebnisse stellen eine Zusammenfassung aus folgender Publikation dar:

Methode:

In den Jahren 2009 und 2010 wurden die Bodenkupfergehalte von 85 Reblagen deutscher Qualitätsanbaugebiete, davon 56 ökologisch und 29 konventionell wirtschaftende Betriebe, untersucht (Abb. 1.).

Je Betrieb wurde jeweils mindestens eine Prüffläche, eine Referenzfläche und eine Kontrollfläche beprobt. Dabei ist die Prüffläche eine seit längerem in Nutzung stehende Rebfläche. Die Referenzfläche ist eine aus der Bewirtschaftung genommene Fläche (Weinbrache). Eine nach Auskunft der beteiligten Betriebe niemals weinbaulich genutzte Fläche ist die Kontrollfläche.

Insgesamt wurden 2087 Einzelbodenproben aus den Bodenhorizonten bis 5 und bis 20 cm von Prüf-, Referenz- und Kontrollflächen zur Analyse der Kupfergesamtgehalte und anderer bodenkundlicher Parameter (Korngröße, pH–Wert, org. Substanz, C/N-Verhältnis) entnommen.

Der Einfluss von Begrünung und Bodenbearbeitung auf die Kupfer-Verteilungsmuster im Boden sowie die Kupfergehalte in Böden zwischen Rebstöcken und zwischen den Rebreihen wurden geprüft.

Ergebnisse:

Die Kupferbelastung in den einzelnen Qualitätsanbaugebieten ist nicht generell als hoch einzuschätzen. In einigen Weinbaugebieten wurden Bodengehalte von unter 60 mg Cu/kg Boden (TM) bestimmt. Als Ursachen dafür kommen Unterschiede in der Bewirtschaftungsdauer und der Anwendungshäufigkeit in Frage. So sind z.B. in dem Gebiet Hessische Bergstraße die Rebflächen erst seit 40 bis 60 Jahren bestockt. In den Qualitätsanbaugebieten der neuen Bundesländer (Saale-Unstrut und Sachsen) wurden über 40 Jahre aus ökonomischen und politischen Gründen keine Kupferpräparate im Weinbau eingesetzt. In 80 % der Prüfflächen ist der Kupfer-Gesamtgehalt kleiner als 150 mg Cu/kg Boden (TM) (Abb. 2).

Zwischen den Begrünungsformen der Rebflächen lassen sich keine Unterschiede bezüglich der Kupfergehalte feststellen.

Kupferspritzungen können zu einer Bodenanreicherung im Oberboden an den Rebstöcken führen. Bodenbearbeitungsmaßnahmen führen zu einer Nivellierung der Kupfer-Bodengesamtgehalte zwischen Rebstöcken und Rebreihen auf den Prüfflächen. Damit einhergehend erfolgt eine „Verdünnung“ der Bodengesamtgehalte.

Mit zunehmender Bewirtschaftungsdauer und regelmäßiger Anwendung kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel kommt es zu einer Anreicherung von Kupfer im Boden (Abb. 3).

Unabhängig von ökologischer oder konventioneller Bewirtschaftungsweise weisen Standorte mit langer Bewirtschaftungshistorie tendenziell die höchsten Kupferbelastungen auf. Das ist auf die Jahrzehnte währende intensive Kupferanwendung mit Aufwandmengen von 40-50 kg Cu++/ha * Jahr zurückzuführen.  

Resümee

  • Die Kupfergesamtgehalte verschiedener Anbaugebiete und Lagen unterscheiden sich erheblich. Hauptursache dafür ist die Nutzungsdauer in Verbindung mit den hohen Aufwandmengen früherer Jahre (1890 – 1940).
  • Die Höhe der Gehalte ist in geringerem Maße von der Beprobungstiefe abhängig. In der Schicht bis 5 cm findet sich in der Regel mehr Kupfer, sofern nicht durch jährliche Bodenbearbeitung eine ständige Durchmischung erfolgt. Bei weiteren Beprobungen sollten Proben aus den Schichten bis 5 cm und bis 20 cm entnommen werden, um eine bessere Abtrennung zu erhalten.
  • Die Art und Weise der Bodenbedeckung hat in Verbindung mit der Bodenbearbeitung ebenfalls einen gewissen Einfluss auf die vertikale Verteilung des Kupfers.
  • Da bei den beteiligten Betrieben selten Angaben zur Pflanzenschutzintensität aus der Periode vor den letzten 10 Jahren vorliegen, müssen indirekte Angaben aus Rechtsetzungen des Pflanzenschutzes in eine Abschätzung aufgebrachter Kupfermengen auf die Prüfflächen in den letzten Dekaden zu Hilfe gezogen werden.