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Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen (UBieV)
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Inhalt: Häufige Fragen zu Befunden

1) Wann bekomme ich die Untersuchungsergebnisse?

Die biologischen Untersuchungen benötigen in der Regel zwei bis vier Wochen, die chemische Untersuchung einschließlich der abschließenden Beurteilung der Untersuchungsergebnisse vier bis sechs Wochen. Bei hohem Probenaufkommen können sich die Bearbeitungszeiten verlängern.

2) Auf welche Wirkstoffe werden Bienen- und Pflanzenproben chemisch untersucht?

Geeignetes Bienenmaterial, bei dem aufgrund des Befundes im Aedes-Biotest zu vermuten ist, dass es erhöhte Konzentrationen von Giftstoffen enthält, wird im Rahmen der chemischen Untersuchung mittels LC-MS/MS und GC/MS auf ca. 150 Insektizide, Akarizide und Nematizide sowie relevante Fungizide und sonstige relevante Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln, nichtlandwirtschaftlichen Bioziden und Varroabekämpfungsmitteln untersucht (insgesamt ca. 200 Substanzen). Dazu zählen neben allen in Deutschland zugelassenen auch nicht zugelassene Insektizide, von denen bekannt ist, dass sie in Deutschland illegal zum Einsatz kommen – sowohl im Pflanzenschutz- und Biozidbereich als auch bei der Varroabekämpfung.

Liegen zur Untersuchung auch geeignete Pflanzenproben vor, wird Bienen- und Pflanzenmaterial zusätzlich auf bestimmte nicht bienentoxische Herbizide und Fungizide untersucht, die als „chemischer Fingerabdruck“ der Zuordnung von Bienen- und Pflanzenmaterial dienen. Das vollständige Untersuchungsspektrum umfasst ca. 290 Wirkstoffe.

3) Wie kommt es, dass bei der chemischen Untersuchung keine Wirkstoffe nachgewiesen wurden, obwohl im Biotest eine toxische Wirkung des Bienenmaterials auf die Larven von Aedes aegypti L. festgestellt wurde?

Zum Nachweis einer Vergiftung wird das eingesandte Bienenmaterial vorrangig auf bienentoxische Insektizide aus Pflanzenschutzmitteln und Bioziden untersucht. Die empfindlichen Larven der Gelbfiebermücke Aedes aegypti L., die im Biotest als Indikator für Giftstoffe dienen, reagieren jedoch auch auf Wirkstoffe, die Bienen selbst in hohen Dosierungen nicht schaden und daher nicht im Untersuchungsspektrum enthalten sind.
Auch zahlreiche natürliche Giftstoffe und Verunreinigungen, die von der rückstandsanalytischen  Methode der Untersuchungsstelle für Bienenvergiftungen nicht erfasst werden, können den Aedes-Larven schaden und ein positives Testergebnis bewirken. Dazu zählen organische Säuren aus der Varroabehandlung, Pilz- und Fäulnisgifte, die in unsachgemäß gelagerten Proben entstehen, Pflanzengifte aus Pollen und Nektar usw..
Ein positives Ergebnis im Aedes-Biotests ist daher ein Hinweis, dass das untersuchte Probematerial Giftstoffe oder Verunreinigungen enthält. Ob es sich bei diesen um bienentoxische Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln oder Bioziden handelt, kann nur durch eine chemische Untersuchung festgestellt werden. Ein negatives Testergebnis hingegen kann aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Aedes-Larven als sicherer Hinweis gewertet werden, dass das Probenmaterial keine schadensrelevanten Konzentrationen bienentoxischer Stoffe enthält.